Mit der praktischen Flugausbildung beginnen wir in der UL Flugschule Oerlinghausen bereits am ersten Tag. Sie nehmen von Anfang an auf dem Sitz des Piloten Platz und steuern das Flugzeug selbst. Dabei werden Sie natürlich von uns unterstützt. Die Handgriffe werden schneller in Fleisch und Blut übergehen, als Sie denken. Schon nach etwa zehn Flugstunden werden Sie in der Lage sein, das Flugzeug komplett selbst zu steuern. Wenn es so weit ist, werden Sie das erste Mal allein fliegen.
Innerhalb der praktischen Flugausbildung bei der UL Flugschule Oerlinghausen gilt es, so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln. Wir bilden Sie in mindestens 30 Flugstunden aus. Davon absolvieren Sie fünf Stunden im Alleinflug. In den 30 Flugstunden werden Sie weit über 100 Starts und Landungen durchführen, davon auch zahlreiche Starts und Landungen im Alleinflug. Folgende Ausbildungsabschnitte werden Sie durchlaufen:
In der Grundausbildung erlernen und trainieren Sie verschiedene Flugmanöver. Bei ihnen handelt es sich vorwiegend um die koordinierte Verwendung der Ruder im Zusammenspiel mit der Triebwerksleistung beim Horizontal-, Kurven-, Steig- und Sinkflug. Mit Platzrunden im Touch & Go-Verfahren werden Sie vor allem in Start und Landung geschult.
In der Sicherheitsausbildung verlassen Sie oft die mittlerweile im Schlaf beherrschte Platzrunde. Ab jetzt fliegen Sie vorwiegend Notlandeübungen. Sie erlernen dabei das richtige Verhalten in verschieden simulierten Notfallsituationen (z.B. Triebwerksausfall). Des Weiteren wird generell das Fliegen bei anspruchsvollen Wetterbedingungen geschult, wobei ein besonderes Augenmerk auf Seitenwindlandungen fällt.
In der Streckenflugausbildung planen und führen Sie eigenverantwortlich und unter Berücksichtigung des Wetters z.B. Streckenflüge nach Juist, Norderney, Borkum o.ä. durch. Die Streckenflugausbildung wird teilweise mit und teilweise auch ohne Lehrer an Bord geflogen. Hierbei gilt es auch, Erfahrungen auf fremden und kontrollierten Flugplätzen zu sammeln. Nicht selten fliegen wir dabei große, in Kontrollzonen liegende Flughäfen wie Kassel-Calden, Paderborn-Lippstadt oder Hannover an.
Die praktische Prüfung besteht zum einen aus einem kleinen Teil Theorie und aus der fliegerischen Praxis selbst. Der theoretische Teil umfasst die Flugplanung und Besprechung des in der Prüfung zu absolvierenden 50 km-Streckenflugs. Alle Teile des Streckenflugs müssen hierbei sicher beherrscht werden. Des Weiteren müssen drei Ziellandungen wahlweise mit abgestelltem oder sich im Leerlauf befindenden Triebwerk durchgeführt werden. Ein solcher Prüfungsflug dauert in der Regel etwa eine Stunde.